Medizinische Hypnose ist ein aufgrund zahlreicher positiver Studienergebnisse wissenschaftlich und von der Ärzte- und Psychotherapeutenkammer anerkanntes Therapieverfahren. Dieses Verfahren können Ärzte und Psychologen mit entsprechender Ausbildung nutzen, um verschiedene Erkrankungen zu behandeln.
Auch wenn Hypnose erstaunliche Therapeutische Möglichkeiten eröffnet, geht es primär dabei nicht darum, eine medizinisch notwendige Behandlung zu ersetzen, sondern um ein fruchtbares Zusammenspiel von Hypnose und Medizin.
Mit der Technik der Hypnose kann ein sog. hypnotischer Trancezustand erreicht werden. Das ist ein natürlicher Zustand in den wir alle spontan mehrfach täglich gehen ohne es bewusst zu merken. Wenn wir zum Beispiel sehr in ein spannendes Buch vertieft sind kann es passieren, dass wir alles um uns herum vergessen. Oder wenn wir in einem langweiligen Meeting sitzen, zwar körperlich anwesend sind aber die Gedanken von alleine anfangen spazieren zu gehen.
Hypnotische Trance ist also ein körperlich meist entspannter Zustand, in dem die Aufmerksamkeit so sehr auf einen Gedanken oder eine Vorstellung fokussiert ist, dass dadurch äußere oder innere Wahrnehmungen (z.B. Umweltreize oder Schmerzen) ausgeblendet werden.
Das gedankliche Weggehen vom Hier und Jetzt hin zu inneren Bildern und Vorstellungen eröffnet mehrere therapeutische Möglichkeiten:
„Hypnose ist im Grunde nichts anderes als die Vermittlung von Gedanken und Erkenntnissen an den Patienten in einer Weise, die gewährleistet, dass er für die dargebotenen Gedanken in höchstem Maße empfänglich und somit motiviert ist, seine eigenen körperlichen Potentiale für die Kontrolle seiner psychischen und physischen Reaktionen und Verhaltensweisen zu explorieren (Erickson 1967, 1981 zitiert nach Ebell, Hansjörg 2010).“
Diese Bilder und Vorstellungen können zum einen direkte Auswirkungen auf körperliche Funktionen haben, auf die wir im normalen Alltagsbewusstsein keinen Einfluss haben.
Wenn man beispielsweise versucht die Speichelproduktion anzuregen klappt das selten über den Willen, jedoch wunderbar über die Vorstellung des Bildes, des Geschmackes, des Geruchs einer leckeren Mahlzeit.
Der Zustand der Trance ist hilfreich, solche Bilder besonders gut wirken zu lassen. Über diese Vorstellungen die in der Trance entstehen, kann Einfluss auf körperliche Vorgänge wie den Kreislauf, die Durchblutung, die Lungenfunktion, Immunabwehr, Verdauung, die Haut und vieles mehr genommen werden. Körperfunktionen die normalerweise automatisch, also ohne unser Zutun (unbewusst) funktionieren, können so zugänglich werden. Und damit zugänglich für Veränderungen und Lösungen, seelischer und körperlicher Art.
Hypnose kann außerdem für PatientInnen in Situationen hilfreich sein, die für sie stress- oder angstbesetzt sind wie beispielsweise eine Operation mit Narkose, ein Zahnarztbesuch, eine MRT Untersuchung, eine Blutentnahme. Durch das in Hypnose intensive gedankliche Weggehen aus der Situation hin zu einem sicheren Ort können sie die anstehende Herausforderung aktiv mitgestalten und meistern.
Der größte Teil eines Eisberges im Meer liegt unterhalb der Wasseroberfläche. Nur die Spitze ist sichtbar. Vergleichbar geschieht über 90% dessen was in uns vorgeht unbewusst. Um eine gewünschte Veränderung herbeizuführen, machen wir dem Unterbewusstsein während der Trance Vorschläge, sogenannte Suggestionen. Sind diese Vorschläge auf unbewusster Ebene stimmig, kommt es zu einer Veränderung.
Ist jeder Mensch hypnotisierbar?
Menschen können sich unterschiedlich gut darauf einlassen in Hypnose begleitet zu werden bzw. selbst in Trance zu gehen. Jede Hypnose ist eine Selbsthypnose! Der Klient/die Klientin entscheidet selbst ob sie den Anleitungen des Hypnotiseurs/der Hypnotiseurin folgen möchte oder nicht, und wie tief er/sie geht.
Es gibt Tests zur Untersuchung der Hypnotisierbarkeit/ Suggestibilität. Diese sind jedoch zeitlich sehr aufwändig und haben sich bislang in der Praxis nicht bewährt. Daher probiert man es einfach.
Es ist spannend in Trance zu beobachten wie das Alltagsdenken und die Wahrnehmung der eigenen Person in den Hintergrund treten. Bewertungen wie "kann ich das", "soll ich das", " was sagen die anderen" sich verändern und wie Inhalte neu verknüpft werden.
Behält man während der Trance die Kontrolle über seinen Körper und seinen Geist?
Ja, jederzeit! Auch das kennen wir aus dem alltäglichen Erleben. Selbst wenn wir tief schlafen, sind wir sofort hellwach wenn wir das Gefühl haben dass etwas nicht stimmt. Diese Aufgabe erledigt unser "innerer Aufpasser", der auch während einer Trance völlig normal arbeitet.
In der Showhypnose und im esoterischen Kontext wird Hypnose als Moment des Kontrollverlustes dargestellt. Wie schon erwähnt ist jedoch jede Hypnose eine Selbsthypnose und sogar ein Kontrollgewinn, da Ihre Intuition und Ihre inneren Ressourcen für Sie spürbar werden. Damit das gut gelingt ist es allerdings hilfreich, seinem Verstand einen Moment Pause zu gönnen. Denn um mit Ihrem Verstand überprüfen zu können ob Sie in Trance sind, müssen Sie die Trance verlassen.
Ich lade Sie ein und freue mich darauf, Sie in geschütztem wohligem Raum in die Welt der Hypnose begleiten zu dürfen, in welchem körperliche Leiden gemindert, physiologische Vorgänge unterstützt und Verhaltensmuster durchbrochen werden können.
Gibt es Kontraindikationen?
Bei Personen deren Wirklichkeitswahrnehmung instabil oder verzerrt ist wie bei Psychosen, Borderline-Störungen oder paranoiden Persönlichkeitsstörungen soll keine Hypnose angewendet werden. Ebenso nicht, wenn Hypnose als Mittel zur Wahrheitsfindung missverstanden oder Ersatz für eine notwendige medizinische Behandlung verstanden wird.
Hypnose-Therapie Praxis Schwerelos, Weberstrasse 79, 60318 Frankfurt am Main, susanne.felgendreher@praxisschwerelos.de
©Dr. S. Felgendreher. Alle Rechte vorbehalten.
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